PiT- Hessen (Prävention im Team): Polizei und Jugendhilfe als Partner für Schüler

Von | 12. Januar 2012

Als eine von 10 hessischen Schulen ist die die Freiherr-vom-Stein-Schule Immenhausen neu ins Gewaltpräventionsprogramm der Hessischen Landesregierung im „Netzwerk gegen Gewalt“ aufgenommen worden. PiT- Hessen (Prävention im Team) wird getragen vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, Hessischen Kultusministerium und Hessischen Sozialministerium.

Es ist ein Programm, das die Kooperation von Schule, Polizei und Jugendhilfe zur Grundlage seines Handelns macht und das Ziel verfolgt, potentielle Opfer zu stärken, in Gewaltsituationen Handlungsoptionen zu haben und damit präventiv zu wirken. Schulleiterin Brigitte Kastell: „Dieses Ziel wird erreicht durch Teambildung aus Vertreterinnen von Schule, Polizei und Jugendhilfe. Trainingsmaßnahmen mit Schülerinnen und Schülern und Impulsen für die Personal-, Organisations- und Konzeptentwicklung in den Schulen.“

PiT- Hessen bezieht neben Polizei und Schule auch die Jugendhilfe als dritten gleichberechtigten Partner in den Prozess der Teambildung ein. PiT- Hessen baut auf dem bestehenden Programm „Cool sein – cool bleiben” auf, will mit dem gewaltfreien Ansatz seines Trainingsprogramms Schülerinnen und Schülern persönliche Handlungsoptionen aufzeigen und zu einem veränderten Schulklima beitragen, berichtet Schulsozialarbeiterin Constanze Holzigel. Die schulbezogenen Teams bestehen aus Lehrkräften, Polizeibeamtinnen und -beamten sowie Vertreterinnen und Vertreter der Jugendhilfe. Constanze Holzigel: „So werden die Erfahrungen, das Wissen und die Kompetenzen der unterschiedlichen Berufsgruppen gemeinsam für die Schülerinnen und Schüler nutzbar gemacht.“

Gewaltsituationen erkennen und sich nicht hineinziehen lassen

Bei den Schülerinnen und Schülern stehen die Trainings im Vordergrund. Die Schulteams führen mit Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I, im Regelfall 7. oder 8. Klasse, jeweils ein Jahr lang Trainingsmaßnahmen durch, die nicht den Täter, sondern das potentielle Opfer von Gewalttaten in den Mittelpunkt rücken. Schulsozialarbeiterin Holzigel: „Es geht darum, eine Gewaltsituation möglichst frühzeitig als solche zu erkennen und sich erst gar nicht hineinziehen zu lassen.“ Ziel ist Prävention. „Pit ist ein Projekt zur Gewaltprävention, das Kinder und Jugendliche befähigen soll, Konflikte gewaltfrei lösen zu können. Prävention ist immer ein Erziehungsprinzip mit dem Ziel Menschen zu stärken. Das gilt für Gewaltprävention genauso wie für Suchtprävention“, so Marlene Wölfel, einer der verantwortlichen Kolleginnen für Präventionsarbeit an der Schule. Schulleiterin Brigitte Kastell: „Wir wollen nicht erst löschen, wo es brennt, sondern die Schülerinnen und Schüler stärken, damit erst gar nichts passiert.“

PiT-Hessen ist eine konsequente Weiterentwicklung von „Cool sein – Cool bleiben“. Mit seinem klar gewaltfreien Ansatz will das Trainingsprogramm Optionen aufzeigen und den Teilnehmern die Möglichkeit bieten für sich Handlungsoptionen zu entwickeln. PiT- Hessen wurde von 2004 bis 2007 in Frankfurt am Main, der Stadt und dem Kreis Offenbach als Modellprojekt erprobt. Die guten Evaluationsergebnisse der Philipps-Universität in Marburg haben die Landesregierung veranlasst, PiT- Hessen jetzt landesweit anzubieten. Die Gesamtschule Immenhausen hatte sich in Kooperation mit den beiden Schulsozialarbeiterinnen beworben und konnte bei der Auswahl überzeugen. „Ein Grund war sicherlich auch, dass wir schon lange an Projekten wie „Cool sein – cool bleiben“ teilnehmen und Erfahrungen in der Kooperation mit Polizei und anderen Präventionsprogrammen haben“, so Schulleiterin Brigitte Kastell.