Aktion zur Fastenzeit: Jahrgänge 9 und 10 üben sich im Verzichten

Von | 20. Februar 2015

DSC_0005Am Aschermittwoch beginnt traditionell in den christlichen Kirchen die siebenwöchige Fastenzeit bis Ostern, in der von montags bis samstags auf Fleisch und Genussmittel verzichtet wurde. Mit dem Sinn und Nutzen dieser Tradition haben sich die Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen im Religionsunterricht auseinandergesetzt. Der Fachbereich Religion hatte diese Aktion auf Initiative von Fachbereichsleiterin Helga Freymuth organisiert. „Ich bin doch nicht blöd, warum soll ich mich einschränken?“, war bei vielen die erste Reaktion. Einige sind dann doch mutig oder neugierig geworden:

„Ich persönlich habe mich dafür entschieden, auf vorher bestimmte Süßigkeiten zu verzichten. Allerdings werde ich mir eine oder zwei Sachen überlegen, die ich essen darf, denn komplett ohne Süßes kann ich nicht leben. Da ich vorher noch nie wirklich konsequent auf eine Sache gefastet habe, ist es für mich schwer einzuschätzen, ob ich durchhalten werde. Obwohl das Fasten sonntags „gebrochen“ werden darf, werde ich das wahrscheinlich nicht tun. Ich versuche, so lange wie möglich durchzuhalten, vielleicht schaffe ich es ja, bis zum Gründonnerstag stark zu bleiben.“

„Süße Getränke wie Cola, Fanta usw. trinkt man nur zum Genuss und nicht zum Zweck. Sie löschen den Durst keines Weges, im Gegenteil. Dem Körper tun sie auch nicht sonderlich gut. Es ist also alles in allem eine Sache, auf die man sehr gut verzichten könnte. Ich werde sehen, ob dieser Verzicht für mich Sinn macht oder überhaupt möglich ist. Die Fastenzeit ist, wie ich finde, eine gute Möglichkeit, dies herauszufinden.“

„Ich verzichte dieses Jahr gänzlich auf Fleisch, da ich meine Meinung zum Thema Tiere essen momentan ändere, es aber nicht komplett schaffe, auf Fleisch zu verzichten. Klar spielt die Familie auch eine Rolle, warum es nicht von jetzt auf gleich funktioniert. Mein Vater und ich werden auch die Sonntage versuchen zu verzichten, auch wenn dies ursprünglich nicht notwendig wäre.“

DSC_0012So oder ähnlich sind schließlich viele kleine Zettel entstanden, die z.T. nur Ideen enthalten, aber auch für einzelne eine große Bedeutung haben. Die Entbehrungen hängen unter dem Vers aus dem Korintherbrief: „Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen“ (1. Kor. 12,6), der auch einen muslimischen Schüler ansprach:

„Ich gehöre nicht dem Christentum an, sondern dem Islam und das Fasten kennen wir auch. Es ist die Ramadan Zeit, wo wir einen Monat lang fasten. Ich habe die letzten zwei Jahre gefastet und habe in den ersten zwei Wochen immer mit Essen fasten angefangen und ab der dritten Woche dann auch jegliche Art von Getränken. Bei uns ist es so, dass wir dann nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang was essen dürfen. Es fühlt sich gut an, weil ich so das Gefühl habe, von meinen Angewohnheiten nicht „gefangengenommen“ zu werden.“