Schulleitung: „Wir sind offen bei Elternwunsch nach Rückkehr zu G9“

Von | 3. Februar 2012

Die Schulleitung der Freiherr-vom-Stein-Schule Immenhausen steht Elternwünschen nach einer Rückkehr zu einem ungekürzten Gymnasialschulzweig prinzipiell offen gegenüber. Schulleiterin Brigitte Kastell: „Man darf die Augen nicht davor verschließen, dass viele Eltern Angst vor einer Überforderung ihrer Kinder haben und befürchten, dass Freizeitaktivitäten durch die Schulzeitverkürzung zu kurz kommen.“ Auch in den Grundschulen nehme man immer wieder den Wunsch wahr, im Gymnasialzweig eine längere Zeit in der Sekundarstufe 1 zu verbleiben. Kastell: „Wir werden die Ergebnisse des Elternbeirates zeitnah auswerten und dann mit Eltern, Lehrern und Schülern entscheiden.“ Die Schulleitung werde sich der Debatte nicht verschließen und offen in die Gespräche gehen. „Momentan wertet der Schulelternbeirat die Schulzeitverkürzung zu G8 aus. Eine Arbeitsgruppe hat Eltern befragt“, erklärt der Schulelternbeiratsvorsitzende Wolfgang Rüdiger. Der Wunsch nach einer Rückkehr zu G9 sei immer wieder Thema in Elterngesprächen. Rüdiger: „Ich sehe bei den Eltern für G9 und bin froh, dass wir mit der Schulleitung ein offenes Gespräch darüber führen.“ Gleichzeitig betont Rüdiger, dass nach seinen Erfahrungen die Schulzeitverkürzung mit Augenmaß und viel Engagement der Lehrerinnen und Lehrer in Immenhausen umgesetzt werde. Rüdiger: „Die Kinder im G8-Zweig werden in Immenhausen optimal
auf das Abitur vorbereitet“.

Gymnasialschüler erfolgreich in der Oberstufe

Gymnasialzweigleiter Rudolf Perndl bestätigt, dass man unabhängig von der Offenheit bei der Rückkehr zu einer längeren Schulzeit gute Erfahrungen mit G8 gemacht habe: „Die ersten Vergleichszahlen aus der Oberstufe belegen, dass die G8- Schülerinnen und Schüler nicht schlechter abschneiden, als die G9-Schüler.“ Erfreut zeigte er sich über die Tatsache, dass die Zahl der Nichtversetzungen seit Einführung der G8-Klassen nicht zugenommen habe. Perndl: „Alle Schüler kommen mit, Wiederholungen gibt es wie früher auch, das liegt aber nicht an G8.“ Es würde sich außerdem auszahlen, dass die Schule rechtzeitig für die G8-Schüler den Stundenplan so angepasst habe, dass die Verkürzung sinnvoll und schülergerecht sei. Mit dem Angebot eines Berufspraktikums, PC-Office-Stunden und den umfangreichen Förderangeboten sorgt nach Aussagen von Schulleiterin Brigitte Kastell die Schule auch dafür, dass alle Schülerinnen und Schüler im Gymnasialzweig mitgenommen und optimal gefördert werden. Gleichzeitig böten die zahlreichen Nachmittagsangebote, die Talentförderung im Sportbereich für zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten
außerhalb der Hauptfächer.

Auch Realschulzweig führt zum Abitur

Außerdem würden die Eignungskonferenzen zeigen, dass sehr viele Schüler nach der Klasse 10 im Realschulzweig die Eignung für die Gymnasiale Oberstufe und das Berufliche Gymnasium bekommen. Diese Schüler hätten also die Möglichkeit, das Abitur wie früher nach 13 Schulbesuchsjahren abzulegen. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass gute Realschüler, z.B. an der Albert-Schweitzer-Schule in Hofgeismar die gleichen Startchancen haben wie die Gymnasialschüler nach G8, so Schulleitungsmitglied Perndl.

 

(Hinweis: Beim erstellen des Fotos fehlte der Förderstufenleiter Michael Pohlmann.)