HessischeGanztagsschulStudie (HeGS): Ergebnisse für die Gesamtschule Immenhausen

Von | 27. November 2013

Logo-Uni-Giessen_05Das Land Hessen hat in den letzten Jahren eine umfangreiche Evaluationsstrategie für die ganztägig arbeitenden Schulen entwickelt. Zu dieser Evaluationsstrategie gehört auch die Durchführung der Hessischen GanztagsschulStudie (HeGS). 2011 hat sich die Freiherr-vom-Stein-Schule bereit erklärt, an der vertiefenden Befragung zum Auf- und Ausbau der hessischen Ganztagsschulen (HeGS) 2011 – 2013 teilzunehmen. Diese vertiefende Befragung zielt darauf ab, die Vielfalt der ganztägig arbeitenden Schulen in Hessen aus Sicht aller Akteure abzubilden und systematische Erkenntnisse für die weitere Entwicklung und Unterstützung dieser Schulform zu erhalten. Um die Entwicklung der ganztägig arbeitenden Schulen in Hessen über einen länge­ren Zeitraum hin abbilden zu können, haben wir uns an mehreren Erhebungswellen teilgenommen. Alle Lehrerinnen und Lehrer, die Schulleiterin, der Koordinator, Eltern und Schülerinnen und Schüler ausgewählter Klassen wurden schriftlich befragt bzw. in Interviews erfasst. Durchgeführt wurden die ersten beiden Erhebungswellen von Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Giessen. HeGS orientiert sich in seiner Grundkonzeption an der bundesweiten Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) und ermöglicht ein landesspezifisches Abbild aller Facetten der hessischen Ganztagsschullandschaft. Der Hessische Qualitätsrahmen für die Profile ganztägig arbeitender Schulen sowie der Hessische Referenzrahmen Schulqualität bilden weitere Grundlagen der Studie mit dem Ziel die Anschlussfähigkeit der HeGS-Ergebnisse an die entsprechenden hessischen Zielvorgaben zu gewährleisten. Weitere Informationen zur Studie gibt es auf der Homepage http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb03/institute/ifezw/prof/empi/Projekte/Projekte/HeGS

HeGS möchte ein realistisches Bild der hessischen Ganztagsschullandschaft präsentieren, in welchem sowohl Potenziale, als auch noch zu förderende Arbeitsbereiche verdeutlicht werden. Ziel ist es durch die Bereitstellung einer systematischen Datengrundlage eine fortwährende Entwicklung und Unterstützung zu potenzieren. Somit gewinnt die Studie nicht nur für das Hessische Kultusministerium an Relevanz, sondern gleichermaßen für die Ganztagsschulforschung und die wissenschaftliche Grundlagenforschung. HeGS ist eine quantitative Studie, deren zentrale Merkmale das längsschnittliche sowie das mehrperspektivische Design sind. Da im Zuge aller drei Erhebungswellen ( 2011, 2012, 2013 ) stets die gleichen Personen befragt werden (Intensivstudie), sind das Ergebnis sogenannte Paneldaten, mit deren Hilfe sich Entwicklungen abzeichnen lassen.

Wir stellen hier eine Auswahl der Ergebnisse der 2. Erhebungsstufe (2012) vor. Deutliche Veränderungen gibt es laut der stichprobenartigen Umfrage in ausgewählten Klassen bei der häufigkeit der Tage mit besuchen Ganztagsangeboten. Besuchten 2011 noch 4% der befragten Schülerinnen und Schüler an vier Tagen ein Nachmittagsangebot, so waren dies 2012 0%. „Dieses Ergebnis zeigt gleichzeitig die Grenzen einer solchen Umfragen, weil der reale Prozentsatz bei den restlichen Klassen deutlich höher ist“, so Ganztagskoordinator Marcus Leitschuh. Gleichzeitig bestätigte er aber den Trend, dass einzelne Schülerinnen und Schüler zunehmend Schwerpunkttage haben, aber weniger jeden Tag in der Schule bleiben. Da viele Klassen auch nachmittags Unterricht haben, fällt in der Regel ein Tag pro Woche schon dadurch weg. Von 62 auf 76% ist dazu passend die Zahl der Schülerinnen und Schüler gestiegen, die an einem Tag an einem Nachmittagsangebot teilnehmen. Insgesamt ist die Zahl der besuchten Nachmittagsangebote von 69 auf 60% gesunken. Diese Quote liegt aber immer noch 2% über dem Landesschnitt an Gesamtschulen. Der Besuch von Nachmittagsangeboten mit Förderschwerpunkten ist von 3 auf 35% gestiegen (Land: 20%). Hingegen hat der Besuch der klassischen Hausaufgabenhilfe von 24 auf 15% abgenommen (Landesschnitt 22%). Angebote mit Fachbezug steigerten sich von 17 auf 29% und liegen knapp unter Landesdurchschnitt mit 30%.

Insgesamt ist zu beobachten, dass die Relevanz der Nachmittagsangebote für eine Sicherung und Verbesserung der schulischen Leistungen mehr in den Blick gerät. 33% gaben 2012 an, dass sie durch die Teilnahme der Kinder am Nachmittagsangebot auch eine Verbesserung der Noten erhoffen. 16% waren es noch in 2011, der Landesdurchschnitt beträgt 30%. 44% der Kinder wollen am Nachmittag das lernen, was sie im Unterricht nicht gelernt haben. Der Landesschnitt liegt bei dieser Erwartung sonst nur bei 36%.

Die Ergebnisse der 2. Erhebungswelle (2012) finden Sie hier als Download: Auswertung_Sek_2_017a[1]

Die Auswertung der 1. Erhebungswelle (2011) ist hier dokumentiert: https://gesamtschule-immenhausen.de/?p=12926