„Die ungewöhnliche Geschichte von Jekyll & Hyde“ begeistert als Musical

Vier sehr gut besuchte Aufführungen von „Jekyll & Hyde“ liegen hinter der Theater-Musical-AG. Noch nie war das Interesse an einer unserer Schultheaterproduktion so groß. Die „Hofgeismarer Allgemeine“ lobte in den höchsten Tönen: „Sie haben Großes geleistet… Es stimmte einfach alles. Das, was dabei herausgekommen ist, kann sich sehen lassen und ist auch ein Genuss für die Ohren.“

Das Musical basiert auf der Erzählung von Robert Louis Stevenson, Autor so bekannter Geschichten wie der „Schatzinsel“. Die Schultheaterfassung vereinigt verschiedene Vorlagen und orientiert sich in seiner Handlung am Roman Stevensons, in die verschiedene Lieder des bekannten Musicals integriert wurden. Gut und Böse – diese beiden Seiten bestimmen das Leben der Menschen. In der Hoffnung auf eine bessere Welt, in der das Böse endgültig besiegt werden kann, beginnt Ärztin Henriette Jekyll mit einem verhängnisvollen Selbstversuch. Jekyll stößt bei ihren medizinischen Forschungen auf einen Trank, mit dessen Hilfe sie die böse Seite ihrer Seele von der guten Seite trennen kann. Doch der böse Anteil wird eine eigenständige Person: Mrs. Hyde. Nachdem Hyde einen Mord begeht, gerät das Experiment aus der Kontrolle. Die einmal gerufenen Geister lassen sich nicht wieder bannen. Die Verwandlungen sind nicht mehr zu kontrollieren. Dr. Jekyll bringt das Leben ihrer Freunde in Gefahr, weil sie nie sagen kann, in welchem Moment ihre böse Seite Überhand gewinnt.

Im Mittelpunkt stehen die Schülerinnen. Ein halbes Jahr lang haben sie sich mit diversen Fassung des Stoffes beschäftigt. Mit dem Roman und dem inhaltlich abweichenden Musical, mit Filmfassungen und Hörspielen. Auf Grundlage des Buches wurde dann eine eigene Fassung geschrieben, die auf die Liebesgeschichte des Musicals verzichtet. Interessant auch, dass Jekyll und sein böses Ich Hyde von zwei Schauspielerinnen gespielt werden. „Es wird dadurch noch deutlicher, dass die guten und bösen Anteile im Fall von Hyde ein gefährliches Eigenleben führen“, so der verantwortliche Lehrer Marcus Leitschuh.

Alle paar Jahre gönnt sich die Schule eine so aufwendige Produktion. Für „Jekyll & Hyde“ hat der Förderverein der Schule neue Bühnenpodeste gekauft. Zentrale Bühnenbildelemente sind sieben quadratische Rollsäulen, die immer wieder verschoben werden. Ins richtige Licht setzen computergesteuerte schwenkbare Scheinwerfer die Aula. Eine Leihgabe der Firma „Real Audio & Stage“ aus Immenhausen ermöglichst professionellen Klang. An der Beschallungsanlage werden Schüler einer extra gegründete Tonarbeitsgemeindschaft angelernt. Und die zahlreichen Perücken wurden von einem Kasseler Kostümverleih geschenkt. 4000 Werbepostkarten werden in diesen Tagen in Immenhausen verteilt, ein Großtransparent am Bauzaun der Schule weist Passanten auf das Theaterereignis hin. Geprobt wurde übrigens durch die laufende Schulsanierung in Klassenzimmern. Die Aula war für ein halbes Jahr Lehrerzimmer. Wie bei den
richtigen Theatern folgen jetzt intensive Probentage im Originalbühnenbild. Unterstützt worden war die Produktion auch durch das Staatstheater Kassel, das uns eine Woche eine Praktikantin zur Verfügung stellte. Schon laufen die neuen Proben. Die Freiherr-vom-Stein-Schule Immenhausen bleibt – Zitat Hofgeismarer Allgemeine: „Theaterhochburg“.

 

Grußworte

Liebe Theaterbesucher!

Immenhausen hat kein eigenes Opern- oder Schauspielhaus, aber Amateuraufführungen im Akku, im Renthof, in der Jahnturnhalle, Kirchenkonzerte und Kulturveranstaltungen aus der Reihe „Glas und Klassik“ im Glasmuseum oder eben in der Gesamtschule Immenhausen bereichern unser kulturelles Leben. Schultheaterarbeit hat in Immenhausen eine lange Tradition. Dass diese Tradition lebendig und zeitgemäß ist, davon können Sie sich ab heute wieder ein Bild machen. Nach dem besinnlichen Wettbewerbsbeitrag der Theatergruppe für die Herbert-Quandt-Stiftung nun also wieder ein Musical. Ich wünsche Ihnen einen vergnüglichen Theaterabend. Stellvertretend für das Engagement aller Beteiligten darf ich an dieser Stelle insbesondere die aktive Arbeit des Leiters der Schultheater – AG, Marcus Leitschuh, herausstellen. Immenhausen ist stolz auf die jungen Akteurinnen und alle Aktiven hinter den Kulissen. Weiter so!

Andreas Güttler, Bürgermeister der Stadt Immenhausen

 

Liebe Gäste unserer neuen Schultheaterproduktion!

Es war ein Kraftakt der ganzen Schulgemeinde, diese Produktion zu ermöglichen. Die Generalsanierung der Schule hat sich um vier Wochen verzögert, eigentlich ist die Aula momentan Ersatzklassenzimmer. Gerade einmal drei Wochen hatte die Theater-AG Zeit, die Aula vom Ersatzlehrerzimmer zur Musicalbühne zu verwandeln und hier zu proben, nachdem die Szenen im letzten Schuljahr in Klassenzimmer einstudiert worden waren. Dass trotz des Umbaus vor den Ferien die Theatergruppe von Frau Schenk und Frau Groß und jetzt die Musicaltruppe von Herrn Leitschuh unbeirrt Theater machen und dabei die volle Unterstützung des Kollegiums und der Schulleitung haben, zeigt, wie wichtig uns das Nachmittagsangebot und die kulturelle Arbeit ist. Freuen wir uns gemeinsam auf eine unterhaltsame Insel im Baustellentrubel, vergessen wir für zwei Stunden Baulärm, Schutt und Staub. Gute Unterhaltung.

Brigitte Kastell, Schulleiterin der Freiherr-vom-Stein-Schule Immenhausen

 

 

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