Schultheater spielt „Eins auf die Fresse“

Nach dem Musical „Linie1“, der „Pension Schöller“ und dem Kinderstück „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ wendet sich das Schultheater der Freiherr-vom-Stein-Schule einem ernsten Thema zu. Mit „Eins auf die Fresse“ führt die Theater-AG ab dem 30. Juni ein mehrfach ausgezeichnetes Stück über Mobbing, Schulangst und Selbstmord auf. Rainer Hachfelds Stück wurde in der Inszenierung des Grips-Theaters als beste Berliner Aufführung 1996 gekürt. „Eins auf die Fresse“ handelt von Gewalt auf dem Schulhof und familiären und schulischen Hintergründen. Die Geschichte beginnt am Grab des Schülers „Matze“, der Selbstmord begangen hat. Auf der Suche nach den Motiven des Selbstmordes geraten Jugendliche in exemplarische Konfliktsituationen. Es geht ums Abziehen, ums Abzocken, um Erpressung und Mobbing, ums Wegschauen, Mitmachen und schließlich ums Sich-Wehren. Das Stück ist ein Mosaik der Verwicklungen aller Beteiligten – Mitschüler, Lehrer, Eltern – in den Fall „Matze“. Jeder versucht, von der eigenen Mitschuld abzulenken und auf andere zu zeigen. „Autor Hachfeld muss sich monatelang auf Schulhöfen herumgetrieben haben, so echt, so frech und so erschreckend ist sein Stück“, schrieb die Berliner Zeitung nach der Premiere und der „Tagesspiegel“ fast zusammen: „Hachfeld hat ein unter die Haut gehendes, vor Aktualität berstendes Stück geschrieben.“ Neue Wege geht die Theater AG von Marcus Leitschuh, mit den beiden Referendarinnen Sandra Papritz und Sonja Allert als Mitregisseurinnen, auch bei der Inszenierung. Gespielt wird in der Aulamitte, die Zuschauer sitzen auf Podesten und der Bühne. „Ein Stück das uns nahe gehen soll, muss auch nah gespielt werden“, so Leitschuh.

 

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