Vom Pflaster bis Erster Hilfe: Schulsanitäter mittlerweile unverzichtbar

Von | 21. Januar 2016

DSC_0011Acht neu ausgebildete Schülerinnen und Schüler machen jetzt im Team der Schulsanitätern den Dienst. „Manchmal hilft schon Pflaster kleben, aber auch bei größeren Einsätzen zeigen sie ihr Können. Auch wenn es um Krankenwagen rufen oder Begleitung ins Krankenhaus geht, sind sie dabei“, so Lehrerin Anne Becker, die die Gruppe betreut. Besonders im Sommer halfen sie bei Kreislaufproblemen oder auch bei den Folgen von Stürzen. Ausgebildet wurden die Schülerinnen und Schüler von Marc Jordan vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Drei Beispiele zeigen die unterschiedlichen Motivationen für die gute Tat: Maurice Mündelein macht die Zusammenarbeit im Team, aber auch das Gefühl helfen zu können Freude. Für Sascha Sippel ist die Arbeit als Schulsanitäter auch eine Form, der Berufsorientierung und –vorbereitung, denn er möchte später im medizinischen Bereich arbeiten. Paul Staubesandt möchte „nicht hilflos neben einem Kranken oder Verunglückten stehen und nicht helfen können“.
Seit 2009 gibt es an der Gesamtschule Immenhausen eigene Schulsanitäter. 30 Stunden hatten sich die engagierten Mitschüler fortbilden lassen. Die Schulsanitäter sind Schüler, die einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht haben und eine Schulsanitäterausbildung haben. Für Schulleiterin Brigitte Kastell sind diese jungen Helferinnen und Helfer aus dem täglichen Schulleben nicht mehr weg zu denken: „Ihre Hauptaufgabe ist es, bei Mitschülern Ersthilfe zu leisten. Bei Schulveranstaltungen, wie Fußballturnieren aber auch im ganz normalen Schulalltag sind immer mindestens zwei Schulsanitäter im Einsatz.“ Sie sitzen stets in einem weissen Poloshirt in ihrer Klasse bereit und haben ein Dienst-Walkie-Talkie, von dem aus sie vom Sekretariat oder direkt den Lehrern über Notfälle informiert werden. Sie suchen den Klassenraum auf und geben erste Ratschläge, bewerten die Lage und informieren sachkundig ggf. den Notarzt. Kreislaufprobleme, Ohnmacht, Übelkeit, Wespenstiche oder Platzwunden gehören zu den typischen Notfällen. Die Schulsanitäter sind an den Schultagen von 7.45 Uhr bis 13.55 Uhr immer erreichbar. In den Pausen sind die Schulsanitäter zudem in einem eigenen Raum mit direktem Zugang zum Pausenhof. Die wichtige Arbeit der Schulsanitäter wissen auch die Fördervereine der Grundschule und der Freiherr-vom-Stein-Schule zu schätzen, zumal die Schülerinnen und Schüler bei Schulveranstaltungen für das gesundheitliche Wohlergeben von Schülern, Eltern und Kollegen sorgen. Deshalb wird ihre Arbeit auch finanziell mit unterstützt.
Zivilcourage und Selbstbewusstsein stärken
Die Bedeutung der Schulsanitäter schätzt Lehrerin Anne Becker hoch ein. „Die jungen Leute vermitteln Zivilcourage und Selbstbewusstsein um in den realen Situationen angemessen reagieren zu können. Schüler die man für dieses Gebiet begeistern kann, gehen vorbildlich mit derartigen „Extremsituationen“ um.“ Der ASB versucht sich über dieses Projekt mit seinem Fachgebiet Notfallausbildung im Schulalltag zu engagieren. Letztendlich entwickeln hierüber viele Schüler einen Bezug zu den Hilfeleistungsthemen und treten dem ASB oder anderen Organisationen als ehrenamtliche oder später auch hauptamtliche Helfer bei.
Aktuell sind die folgenden Schülerinnen und Schüler als Schulsanitäter aktiv: Regina Kunizev, Christoph Werner, Chiara Marino, Robin Killmer, Paul Kühn, Kevin Richter, Sascha Sippel, Frau Becker, Sasha Gerber, Maurice Mündelein, Leon Geselka, Luca Kotzian und Dennis Lotze. Nicht auf den Foto, aber ausgebildete Schulsanitäter sind Franziska Kulle, Justin Gonsior, Paul Staubesandt, Till Burhenn, Lukas Reimer, Fabian Grunewald, Yannik Tipirdamaz und Tim Dietrich.