Das Musical „Linie1“ hat am Sonntag,10. Juni 2012, um19.30Uhr Premiere in der Freiherr-vom-Stein-Schule Immenhausen. Weitere Aufführungen der Musical-AG finden am 12. und 14. Juni, ebenfalls um19.30Uhr. Die letzte Aufführung ist am Sonntag, 17. Juni um15 Uhrs. Der Eintritt ist frei. Eine Show, ein Drama, ein Musical über Leben und Überleben in der Großstadt, über Hoffnung und Anpassung, Mut und Selbstbetrug, zum Lachen und Weinen, zum Träumen – und zum Nachdenken. Ein Stück Zeitgeschichte, dann das Musical spielt vor der Wiedervereinigung. West-Berlin war das Ziel vieler Jugendlicher, Ort des Träumens und der Sehnsucht nach Freiheit, mitten in der geteilten und von einer Mauer umgebenen Stadt.
Ein Mädchen aus einer westdeutschen Kleinstadt kommt mit dem Zug in Berlin an. Von zu Hause ist sie abgehauen, auf der Suche nach ihrem Märchenprinzen Johnnie, einem Rockmusiker, der ihr bei einem Konzert in ihrem Heimatort den Kopf verdreht und das Blaue vom Himmel herunter versprochen hat. Doch er ist nicht da, um sie abzuholen, und so will sie nach Kreuzberg, um ihn zu suchen, denn sie ist schwanger von ihm. In der U-Bahn Linie 1 macht sie sich auf den Weg dorthin, und auf der Fahrt lernt sie die unterschiedlichsten Leute und eine Welt kennen, die ihr bis dahin fremd war: Kleindealer und Junkies, Penner und Yuppies, Schulschwänzerinnen und genervte Eltern, Ausländer und Ausländerhasser, Ewig-Gestrige, Aussteiger, Weltverbesserer. Unbefangen geht sie auf die Leute zu und erfährt von den teils komischen, teils tragischen Lebensgeschichten dieser Zufallsbekanntschaften. Die Handlung des Stückes, in das einige Songs eingewoben sind, verlangt von den Schauspielern, dass sie immer wieder die Rollen wechseln. Revuehaft, ein Kaleidoskop großstädtischer Typen und Schicksale zu sehen.
Erfolgreichstes deutsches Musical
Erstmals inszeniert Lehrer Marcus Leitschuh dabei ein schon einmal von ihm in Immenhausen gezeigtes Musical neu. „Acht Jahre nach der erfolgreichen Produktion wird es durch ganz andere und viel jüngere Schüler auch ein neues Theatererlebnis“, so Leitschuh. Zum Einsatz kommt auch wieder das große, von innen beleuchtete „U-Bahn-U“, das man vor Jahren vom Staatstheater Kassel aus einer dortigen Musicalproduktion übernommen hatte. Linie 1 ist ein Musical, das vom Berliner Grips-Theater 1986 uraufgeführt wurde und bis heute dort auf dem Spielplan steht. Nach Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht ist es weltweit das erfolgreichste deutsche Musical. Die Musik schrieb Birger Heymann, die Texte verfasste Volker Ludwig. 1987 wurde „ Linie 1“ mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet. Linie 1 wurde auch sehr erfolgreich in anderen Ländern aufgeführt. 2008 wurde es in Berlin das 1.300ste Mal aufgeführt. Nachdem das Grips-Theater in Amsterdam, Dublin, Kalkutta, London, Paris, New York City, Omsk, Seoul, Vilnius und Wien Gastspiele absolviert hatte, nahmen auch andere Theater, darunter in Kassel, Köln, Mannheim, Stuttgart, Wien und New York, das Musical in ihr Programm auf. In Indien ist es recht verbreitet.
Jana Düwel begleitet die Aufführung als FSJlerin an der Freiherr-vom-Stein Schule mit: „Die Überlegung für unsere Gruppe war, ob wir das Stück aus den 80er Jahren in die unmittelbare Gegenwart versetzen sollen. Wir entschieden uns dagegen und ließen es, wie im Original vorgesehen, in Berlin einige Jahre vor dem Mauerfall spielen. Zu sehr nämlich leben die Dialoge vom Tonfall und vom Geist der 80er Jahre, sind zumindest manche Figuren und Situationen typisch für jene Zeit“, so Düwel.
Förderverein unterstützt
Unterstützt wird die Produktion wieder durch den Förderverein. Er übernimmt die nicht unerheblichen Kosten für die Aufführungsrechte und hat extra eine große Treppe angeschafft, die zentrales Bühnenbildelement sein wird. „Auch der neue Hochleistungsbeamer und eine große Leinwand sind in diesem Jahr durch den Förderverein neu in der Aula installiert worden, wodurch wir die erfolgreiche Theaterarbeit von fünf Theatergruppen im AG- und Wahlpflichtbereich an der Schule deutlich unterstützen“, so Mark Weisheit, 1. Vorsitzender des Fördervereins.
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