Autorin Regina Rusch las erstmals aus neuen Jugendbuch

Eine der Traditionen der Schule in Immenhausen besteht seit vielen Jahren darin, dass im Herbst ein Jugendbuchautor den Klassen 5 und 6 eines seiner Werke vorstellt und daraus vorliest. Die vom Förderverein und der Stadt- und Schulbücherei unterstützte Veranstaltung soll die Schülerinnen und Schüler auch auf den eigenen Vorlesewettbewerb vorbereiten. Wie im Jahr zuvor hatte die Schule in diesem Jahr die Jugendbuchautorin Regina Rusch zu Gast. Die in Hamburg geborene und in Frankfurt/Main lebende Schriftstellerin, die auch als Journalistin und Herausgeberin arbeitete, hat sich große Verdienste um die Schreib- und Leseförderung von Jugendlichen erworben.
So richtete sie u.a. 1988 den ersten deutschen Literaturpreis mit einer Kinderjury ein („Kalbacher Klapperschlange“) und veranstaltete viele Schreibwettbewerbe. Für ihre zahlreichen Kinderbücher erhielt sie das Bundesverdienstkreuz, weil sie „in ihren Büchern für ein offenes und tolerantes Miteinander eintritt“ – so auch in ihrem neuesten Werk, das sich dem Thema Mobbing widmet „Nicht mit Timo!“. Aus diesem Buch las sie auch erstmals vor, wollte herausfinden, welche Stellen gut bei den jungen ankommen. Der Schulbesuch von Frau Rusch war aber weitaus mehr als eine reine Lesung.
Geboten wurde den Schülerinnen und Schülern mehr:  Zunächst erklärte Frau Rusch dem aufmerksamen Publikum die Bedeutung ihres Vornamens Regina (Königin). Sie behauptete auch „eine Königin mit viel Macht“ zu sein, denn sie könne dafür sorgen, dass Menschen ihre Arbeit verlieren, bestraft werden, im Lotto gewinnen oder sogar sterben. Die Schülerinnen und Schüler fanden aber schnell heraus, dass sie lediglich eine „Königin der Bücher“ ist und all dies nur kann und sich ihre Wünsche erfüllen, wenn sie sich fantasievolle Geschichten ausdenkt und diese niederschreibt.
Im Anschluss fragte die Autorin nach den Namen der Kinder und was diese bedeuten. Dabei stellte sich heraus, dass etliche Schülerinnen und Schüler Herkunft und Bedeutung ihrer Namen kennen. Anschließend präsentierte Frau Rusch einen ihrer Jugendbuchklassiker: „Die paar Kröten“.  Hauptperson in diesem Buch ist Vivi, deren Vater arbeitslos geworden ist. Als Folge davon gerät die Familie derart in Geldnöte, dass sie in eine billigere Wohnung umziehen und über jeden Cent, den sie ausgibt, nachdenken muss. Vivis Vater ist seine Arbeitslosigkeit peinlich und keiner in der Familie darf Freunden und Bekannten davon erzählen. Das gilt auch in der Schule: Einmal will Vivis Klasse einen Tagesausflug in den Hessenpark machen. Doch Vivis Eltern können das Geld (die „Kröten“) für diesen Schulausflug nicht aufbringen. So ruft Vivis Mutter die Klassenlehrerin an: Sie behauptet, ihre Tochter sei krank und könne aus diesem Grund an dem Ausflug nicht teilnehmen… Mehr sei an dieser Stelle über Vivi und ihre Geschichte nicht verraten. Wer aber unbedingt wissen möchte, ob Vivi am Ende an dem Ausflug doch noch teilnehmen kann und wie die Geschichte ausgeht, der möge sich das Buch doch zu Weihnachten schenken lassen oder in der Stadt- und Schulbücherei vorbeikommen, denn dort kann das Werk, aber auch andere Jugendbücher von Frau Rusch („Die Geister aus dem Rittergrab“, „Die Schatten vom Galgenberg“), ausgeliehen werden.

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