In der Freiherr-vom-Stein-Schule werden Tische gerückt. Der Landkreis Kassel hat die ersten Schülerarbeitsplätze geliefert. Alle Schülerinnen und Schüler des Jahrganges 5 bekommen bis März einen individuellen Arbeitsplatz. Hier können auch persönliche Dinge liegen bleiben, die Wände gestaltet werden. Gebaut werden die Boxen von der Arbeitsförderungsgesellschaft im Landkreis Kassel (AGiL). Alle Lernenden haben dann auch ein eigenes IPad. Weiteres Geld fließt in die Ausstattung des Inputraumes und der Gruppenarbeitsräume. Neben digitaler Technik geht es dabei um spezielle Büroausstattung, die unterschiedliche Arbeitsmethoden erlaubt. Digitale Tools ermöglichen ein höheres Maß an Individualisierung von Material sowie an Beziehungsarbeit im Lerncoaching und auch Teamarbeit.
Das neue Konzept der Freiherr-vom-Stein-Schule fußt auf drei Säulen, für die nun – nach dem Entwurf einer gemeinsamen Vision der Schulgemeinde – ein räumliches Umdenken und Umstrukturieren notwendig sind. Nicht zuletzt kann auch die „klassische“ Organisationsstruktur der Schule optimiert werden: Wenn Schülerinnen und Schüler selbstständig, mit für sie individualisiertem Material motiviert arbeiten, ist Vertretungsunterricht nicht mehr notwendig, Stunden müssen außerhalb der verlässlichen Schulzeit nicht ausfallen, sondern können im Lernbüro effektiv genutzt werden.
Raumkonzept: LernBüro, LernLandschaft und InputRaum
105 individuelle Einzelarbeitsplätze gibt es in den drei Lernbüros. Hier wird still gearbeitet. Sowohl die Architektur, die Farbgebung als auch das Reglement sorgen für eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Wollen sich zwei Schüler*innen austauschen, nutzen sie die LernLandschaft. In InputRäumen gibt es klassischen Lehrervortrag, Präsentationen. „Wir bauen in enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis Kassel als Schulträger Schritt für Schritt unsere Schule um. In den kommenden Jahren soll unsere Schule auch Erweiterungsbauten erhalten, die unseren gestiegenen Raumbedarf decken und dann nach diesem neuen Lernkonzept gestaltet werden“, so Fredy Zech.
Im InputRaum gibt es klassische Inhalte auf Abruf und nach Bedarf. Schüler*innen können einen Input zu verschiedenen Themen „buchen“. Inputs werden in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie in Gesellschaftslehre bzw. Erdkunde im Jahrgang 5 von Fachlehrer*innen angeboten. Die Versammlung von höchstens 15 Schüler*innen sorgt zusätzlich für die nötige Aufmerksamkeit und Konzentration. In der medialen Ausstattung hilft eine digitale Tafel beim Präsentieren und Verteilen von Inhalten.
iPads und Scobee‘s als digitale Hilfsmittel
Kollaboration, kritisches Denken, Kreativität und zielgerichtete Kommunikation, „das sind die 4K-Fähigkeiten“, so Schulleiter Zech. Kollaboratives Lernen meint die Arbeit und den Austausch in einem Team, zu dessen Zielen jede*r seine Stärken beitragen kann. Die Lern- und Kommunikationsplattform Scobee’s leitet als digitales Tool durch den Schulalltag. Die Inhalte der Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Erdkunde bzw. GL werden von den Fachlehrer*innen des Jahrgangs auf verschiedenen Niveaus aufbereitet und in schülerorientierten Modulen eingestellt. Ein Online-Diagnoseinstrument ermöglicht einen klaren Überblick über Stärken und Schwächen.
„Es ist nicht alles neu. Das umfangreiche Ganztagsangebot für kreative, musische und sportliche Arbeitsgemeinschaften wird fortgesetzt. Förderangebote und der Schwerpunkt als Mittelstufenschule mit der Kooperation mit der Herwig-Blankertz-Berufsschule Hofgeismar gehen weiter“, so Dr. Tina Hoffmann-Deist, stellvertretende Schulleiterin. Bestehen bleiben im neuen Raumkonzept selbstverständlich die Fachräume. Im Konzept nutzt die Schule die langjährigen Erfahrungen vor allen Dingen der Alemannenschule Wutöschingen und der Richtsberg-Gesamtschule Marburg. Beide Schulen haben die Schulleitung und die Arbeitsgruppe „SchuleNeuDenken“ besucht und stehen im Austausch mit den dortigen Kolleginnen und Kollegen.
Landkreis Kassel unterstützt Modellprojekt
„Die Heterogenität unter den Schülerinnen und Schülern hat stark zugenommen, Lernverläufe divergieren weiter auseinander als noch vor der Pandemie.“ Fredy Zech: „Doch unabhängig von den Fähig- und Fertigkeiten, mit denen die Kinder im Jahrgang 5 unserer Schule starten, haben sie alle das Recht auf eine individuelle Begleitung und Unterstützung in ihrem Lernprozess, um einerseits eventuelle Lerndefizite auszugleichen und andererseits in allen Bereichen des Könnens optimal gefördert zu werden. Somit müssen wir jetzt handeln und grundsätzlich umdenken.“ Der Landkreis Kassel unterstützt die Schule bei ihrem Modellprojekt. Schon haben sich erste Schulen gemeldet, die sich die Anfänge in Immenhausen ansehen wollen.
Auch die HNA hat über uns berichtet: https://www.hna.de/lokales/hofgeismar/immenhausen-ort84274/unterricht-auf-neuen-wegen-in-immenhausen-91363651.html
Online-Infoabende über neues Lern- und Raumkonzept
Die Schulleitung der Freiherr-vom-Stein-Schule Immenhausen lädt zu zwei Online-Infoabenden zu ihrem neuen Lern- und Raumkonzept ein. Am Mittwoch, 23.2.22, findet um 19.00 Uhr ein Zoom-Elternabend für Eltern von Grundschuleltern statt. Im Zentrum steht das Konzept, dass jedes Kind im Jahrgang fünf einen eigenen Arbeitsplatz bekommt, das Lernen mit IPad wird Normalität. Gesprächspartner werden sein: Fredy Zech (Schulleiter) und Dr. Tina Hoffmann-Deist (Stellvertretende Schulleiterin). Um 20.15 Uhr findet ein Elternabend für die Jahrgänge 6-10 der Gesamtschule Immenhausen statt. Infos gibt es auch auf der Homepage www.gesamtschule-immenhausen.de Wer an einem der beiden Elternabende virtuell teilnehmen will, schickt bitte eine Mail an poststelle@fvs.immenhausen.schulverwaltung.hessen.de
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