Jedes Jahr vor den Osterferien findet im Jahrgang 8 etwas Besonderes statt: Die Schülerinnen und Schüler fahren im Rahmen des Französischunterrichts nach Montaigu in Frankreich und bekommen dann Besuch von französischen Austauschschülerinnen und -schülern in Immenhausen. Aber was machen die Latein-SchülerInnen in dieser Zeit? Auch den Schülerinnen und Schüler mit „Latein“ als Fach wird etwas Besonderes geboten: Sie gehen ebenfalls auf eine Art Kulturaustausch, allerdings mit der römischen Kultur des 4. und 5. Jahrhunderts nach Christus! Dazu fahren sie eine Woche nach Trier, das so genannte „zweite Rom“ nördlich der Alpen, wo noch besonders viele gut erhaltene Reste römischer Kultur zu entdecken sind. Die Woche danach ist die „Projektwoche Latein“. Lateinlehrerin Barbara Ullrich stellt sie vor: „Endlich haben wir mal Zeit, Dinge zu tun, für die im normalen Unterrichtsrhythmus keine Muße da ist.“ Lernen mit allen Sinnen soll es sein, da darf gekocht, gebastelt, getanzt, gefilmt, gespielt und auch mal entspannt werden – zur Nachbereitung der Trierfahrt oder – wie in diesem Jahr – zu einem Thema der römischen Rezeptionsgeschichte. „Da schauen wir uns an, was Menschen zu lateinischen Geschichten alles eingefallen ist, was sie Eigenes, Neues daraus gemacht haben. Die Welt ist voll von solchen Kunstwerken, als neue Geschichte, als Figur aus Stein, als Bild oder auch als Musik wie die Carmina Burana“, so Lehrerin Ullrich. Etwas Eigenes soll entstehen, zu dem am Ende auch die Schülerinnen und Schüler sagen können, dass sie es lieben. „Discipuli id amant!“
Von der Antike zur Moderne – Projektwoche der Lateiner
Latein in moderner Musik – dafür sind die ,Carmina Burana‘ von Carl Orff ein berühmtes Beispiel. 1937 wurde dieses Stück das erste Mal aufgeführt, seitdem haben berühmte Interpreten und Bands einzelne Stücke immer wieder verwendet und ganze Shows daraus gemacht. Doch nur wenige verstehen, was da eigentlich gesungen wird – denn dazu muss man Latein können. Der Jahrgang 8 hat sich in der Projektwoche einen Überblick verschafft über die Themen der Originaltexte, die schon um 1230 gesammelt wurden. Die Handschrift aus dem Mittelalter (Codex) ist um 1810 wieder entdeckt, später digitalisiert und von der Staatsbibliothek München ins Internet gestellt worden, so dass wir auch die alte Schrift und die enthaltenen Bilder zum Text anschauen konnten. Hier geht es um das Schicksal, das jeden überraschen und oben und unten vertauschen kann. Auch der Frühling und die Liebe sin wichtige Themen der Dichter, ebenso Spielen und Trinken. Auch für uns heute wichtige Dinge, oder? Deshalb war es nach gewissen Anfangsschwierigkeiten auch gar nicht so schwer, einzelne Liedtexte mit Hilfe deutscher Übersetzungen in Bilder umzusetzen oder mit Bewegungen zu verdeutlichen. Wir haben eine Woche lang fächerübergreifend gearbeitet, von Musik über Latein und Geschichte bis hin zu Kunst und Kochen. Am Schluss stand eine kleine Präsentation der Ergebnisse für die Lateiner des Jahrgangs 7, die im nächsten Schuljahr eine Projektwoche haben werden.
(Barbara Ullrich)
Trier-Bericht
Die Lateingruppe der G8 war vom 12.04. bis 16.04.18 in der Stadt Trier. Sie wird auch Roma secunda genannt, weil sie in der Antike zeitweise politisch sehr wichtig für das römische Reich war, sogar ein römischer Kaiser hat dort residiert. Wir haben uns viele antike Bauwerke angesehen, zum Beispiel die Porta Nigra, die Kaiserthermen und die Konstantinsbasilika. Zu allen Bauten und verschiedenen Themen haben Schüler sich informiert und vor Ort kleine Vorträge gehalten. Ein besonderer Besuch war der im nahe gelegenen Luxemburg. Bei unserem Rundgang durch die Stadt haben wir den Premierminister zufällig auf der Straße getroffen und wurden sogar von ihm begrüßt. Leider hatten wir weniger Glück mit dem Wetter – es regnete öfter, als uns lieb war… Nach einer anstrengenden Woche in Trier und 6 Stunden Zugfahrt kamen wir am Freitag müde aber gut gelaunt wieder in Wilhelmshöhe an.
(Rouven, Leonie, Lukas aus der G8b)
Projektwoche Latein 2018
Während der Projektwoche haben wir uns intensiv mit dem Thema „Carmina Burana“ und mit römischen Spezialitäten beschäftigt. Die Carmina Burana ist ein Musikstück von Carl Orff, das er aus einer Ansammlung von Liedtexten komponiert hat, die ca. 1230 entstanden und größtenteils auf Latein verfasst sind. Zu der Carmina Burana hat jede/r ein Projekt zu einem Lied ausgearbeitet. Die Projekte haben wir am Ende der Woche den Lateinern der G7 gezeigt. Zu den römischen Spezialitäten, die wir zubereiteten, gehörten unter anderem eine Eiersoße, Champignons, Globuli (deutsch: Kügelchen) und ein Frischkäse. Donnerstag haben wir Baguettescheiben mit Frischkäse und süße Mohnglobuli verkauft. Am Anfang und Ende der Woche haben wir Filme mit griechischen Göttern, Halbgöttern und mythologischen Gestalten wie Satyr, Medusa und anderen geguckt. Wir fanden die Projektwoche sehr interessant und lecker. Wir hoffen, dass auch die zukünftigen Jahrgänge eine so tolle Projektwoche haben werden.
(Sören, Ole, Lysander aus der G8a)
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