Seit über 30 Jahren fahren Schülerinnen und Schüler unserer Schule zum Austausch in Immenhausens Partnerstadt Montaigu, dennoch war der diesjährige Austausch in mehrfacher Hinsicht eine Premiere.
Am 26. März machten sich 17 Schülerinnen und Schüler in Begleitung von Frau Peiker und Herrn Kather auf die Reise – erstmals mit der Bahn! Entgegen so mancher Befürchtung funktionierten alle Umstiege (4!) reibungslos und wir kamen wie geplant an, eine gelungene Premiere also. Kurz vor der Ankunft am Bahnhof in Montaigu war die Aufregung riesig… wie würden die Austauschpartner wohl in echt sein?
Daher hatten sich am nächsten Morgen alle viel zu erzählen, vom ersten Eindruck der Gastfamilien, von den Austauschpartnern, den Zimmern und dem Essen. In der Schule, dem Collège Villebois Mareuil, wurden wir herzlich empfangen, erhielten eine Schulführung, nahmen am französischen Unterricht teil und konnten das reichhaltige Menü der Schulmensa probieren. Anschließend wurden wir im Rathaus vom Bürgerhaus empfangen. Der Bürgermeister machte deutlich, dass es bald die Aufgabe der Schülerinnen und Schüler sein wird, die Partnerschaft zwischen Immenhausen und Montaigu als Ausdruck der deutsch-französischen Freundschaft und des Friedens in Europa fort- und weiterzuführen.
Am Freitag folgte ein gemeinsamer Ausflug der deutschen und französischen Gruppe nach Saint-Nazaire, wo wir uns in einem alten Weltkriegsbunker auf die Spuren der Transatlantikkreuzfahrten begaben. Das Wochenende wurde in den Familien verbracht, einige machten Ausflüge ans Meer, andere waren beim Bowling, bei Sportturnieren oder vielem mehr.
Die neue Woche startete mit einem Ausflug in das bekannte französische Seebad Les Sables d’Olonne, dem Startpunkt der Vendée Globe, einer Segelregatta um die ganze Welt. Bei strahlendem Sonnenschein und frühsommerlichen Temperaturen wanderten wir entlang der Küste, fuhren mit Rädern am Strand und erkundeten bei einem Tauschspiel den Ort, bevor es abschließend in ein Muschelmuseum ging.
Am nächsten Tag ging es nach Nantes, der größten Stadt im Westen Frankreichs. Hier besichtigten wir unter anderem den botanischen Garten, das Schloss und den Ausstellungs- und Animationspark „Les Machines de l’Île“. Es folgte dann schon der Abschiedsabend, bei dem alle Gastfamilien ein reichhaltiges Buffet auf die Beine stellten.
Der Mittwoch begann mit dem Abschied aus Montaigu und unserer Weiterreise nach Paris, erstmals mit Übernachtung in der französischen Hauptstadt– ebenfalls eine gelungene Premiere. Wir begaben uns in den hektischen Pariser Alltag und entdeckten einige Klassiker der Stadt: Montmartre und die Sacré Coeur mit einem wunderschönen Ausblick über die Stadt, die Galerie Lafayette und die „Grand Boulevards“, Notre Dame sowie das Quartier Latin bevor wir bei einer nächtlichen Bootsfahrt auf der Seine die beleuchteten Sehenswürdigkeiten bestaunen und den Tag ausklingen lassen konnten. Der letzte Tag begann mit einer echten Anstrengung: 674 Stufen am frühen Morgen. Für den mühsamen Aufstieg wurden wir mit einer grandiosen Aussicht von der zweiten Etage des Eiffelturms bei bestem Wetter belohnt. Anschließend folgte eine Wanderung entlang der berühmten Champs-Élysées bis zum Louvre, bevor wir am Nachmittag die Heimreise mit dem Zug antraten.
So endete eine intensive, anstrengende Woche, mit vielen neuen, bereichernden und unvergesslichen Eindrücken und Erfahrungen.
Diesmal ließ das Wiedersehen nicht lange auf sich warten. Direkt nach den Ferien kamen 30 französische Austauschschülerinnen und -schüler in Begleitung von drei Lehrpersonen für eine Woche nach Immenhausen.
Nach der langen Fahrt ging es zunächst in die Gastfamilien. Am ersten Schultag in Immenhausen waren die Franzosen in der Schule zu Gast. Sie wurden von Frau Dr. Hoffmann-Deist begrüßt, erhielten Informationen zum deutschen Schulsystem sowie eine Schulführung und nahmen am Unterricht teil. Am Mittag stand ein Empfang im Rathaus bei Bürgermeister Lars Obermann an, der die Schülerinnen und Schüler mit einer Präsentation auf Französisch und kulinarischen Spezialitäten beider Länder herzlich begrüßte. Nach einer Mittagspause konnten sich Deutsche und Franzosen bei einem gemeinsamen Sportnachmittag mit verschiedenen Angeboten besser kennenlernen.
Am Freitag stand für die ganze Gruppe ein Ausflug nach Frankfurt an, wo der Maintower besichtigt wurde, bevor wir mittels Virtual Reality eine eindrucksvolle historische Kutschfahrt durch Frankfurt machten. Anschließend erkundeten die Schülerinnen und Schüler in gemischten Gruppen bei einer Rallye die Stadt und hatten Freizeit. Zurück in Immenhausen endete der Tag mit einer gemeinsamen Party im Jugendzentrum Akku.
Das Wochenende verbrachten alle in ihren Gastfamilien, viele trafen sich in Kleingruppen zu Sportveranstaltungen, Ausflügen, zum Bowling oder Spielen.
Am Montag ging es für die französische Gruppe nach einer Immenhausen-Rallye bei bestem Frühsommerwetter in den Tierpark Sababurg. Am Dienstag erkundeten sie den Bergpark Wilhelmshöhe, die Grimmwelt sowie die Kasseler Innenstadt.
Am Mittwoch nahmen die Franzosen mit einer eigenen Mannschaft am SV-Turnier teil und belegten einen ehrenwerten 8. Platz im Volleyball. Am Abend kamen alle mit ihren Gastfamilien in der Schulmensa zusammen, um die gemeinsame Zeit bei einem reichhaltigen Buffet Revue passieren zu lassen und sich zu bedanken. Danach hieß es leider langsam Abschied nehmen, der Bus wartete schon. Erinnerungsfotos wurden aufgenommen, einige vergossen Abschiedstränen, während andere Wiedersehenspläne schmiedeten, bevor es dann endgültig in den Bus zurück nach Montaigu ging. Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass der Austausch in diesem Jahr ein voller Erfolg war, aus dem viele persönlichkeitsbildende Erfahrungen, unvergessliche Erlebnisse und neue Freundschaften hervorgingen.
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